Sardinien Rundreise

Sardinien Rundreise

Ein Sardinien Urlaub oder eine Sardinien Rundreise stand nie hoch auf meiner “Muss ich sehen Liste” und ohne Corona hätte ich den Besuch dieser Insel wohl noch um einige Jahre verschoben und das wäre ein großer Fehler gewesen. Diese Insel ist einfach unglaublich, wunderschön, abwechslungsreich und kulinarisch sehr lecker!

Bevor ich euch verrate, was ich im Urlaub so getrieben bzw. gegessen habe, hier erstmal meine persönliche Meinung zur Insel:

Sardinien bietet für jeden etwas, Bergsteigen, Wandern, Wassersport, Radfahren, am Strand liegen, Entspannen, gut essen und sich irgendwo von ein Klippe stürzen, um zu hoffen,  dass der Fallschirm aufgeht, geht garantiert irgendwo auch! Den Tag mit einer Radtour an einer Küstenstraße starten, mittags eine Runde in einer einsam Bucht schwimmen gehen und abends sehr lecker essen und dazu ein herrliches Bergpanorama genießen. Alles machbar ohne länger als 30 Minuten fahren zu müssen. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass es in Europa soviel Abwechslung so komprimiert auf einem Fleck gibt. Diese Insel wird bestimmt nochmal besucht!

Unsere Sardinien Rundreise führte uns einmal um und quer durch die Insel, wobei wir uns die typischen Touristen „Hochburgen“ gespart haben. Los ging es in Olbia wo wir unseren Mietwagen übernommen haben (kleiner Tipp am Rande: unbedingt bei einem großen Anbieter inkl. Vollkasko buchen. Habt ihr einen Schaden am Fahrzeug, was wahrscheinlich ist und wir unverschuldet auch hatten, habt ihr ein Problem. Bei einem großen Anbieter ist ein Ersatzfahrzeug schneller organisiert als bei einem Anbieter, der nur eine Vermietungsstation hat. Hier sind die 100€ mehr echt gut angelegtes Geld!) Rund um den Flughafen existieren viele Geschäfte, bei denen man alles bekommen kann, was man braucht. Wer aber Richtung Alghero muss, sollte einen kleinen Zwischenstopp in Sassari einlegen, das Tanit Centro Commerciale bietet auf einem Fleck alles was man braucht und der Decathlon ist deutlich besser ausgestattet als in Olbia.

Unseren ersten Tag verbrachten wir in Alghero, eine wirklich schöne und alte Stadt, die vor allem abends zum Bummeln einlädt. Für die, die unbedingt direkt ins Wasser wollen, rund um die Spiaggia del Lazzaretto (Google Maps: Lazzaretto, 07041 Alghero SS, Italien) gibt es viele einsame Buchten, die zwar schwer zu erreichen sind, sich aber auch lohnen! Unbedingt festes Schuhwerk einpacken, wenn ihr dahin wollt.

Küste bei Alghero

Von dort aus führte uns unsere Reise Richtung „Domus de Maria“ was bedeutete, dass wir einmal die Insel der Länge nach überqueren mussten. Wir haben uns für die „Landstraßen/Küstenstraßen“ Route entschieden, die zwar sehr schön, aber doch vom Gefühl nie enden wollte. Heute würde ich nur die Küstenstraße von Alghero nach Bosa nehmen und dann auf die Autobahn wechseln. Die Küstenstraße lohnt sich wirklich! Domus de Maria liegt nur ca. 12 Minuten Autofahrt von einigen tollen Stränden, die wir uns anschauen wollten, ist aber was das Übernachten angeht pro Nacht ca. 50-60 € günstiger als etwas in „Strandnähe“, das auch 7-8 Minuten entfernt war. Übrigens HIER haben wir abends auch unsere beste Pizza auf Sardinien gegessen!

Am 3. Tag stand nun die Insel-Hauptstadt, Cagliari, auf den Programm. Kann man sich durchaus mal anschauen, aber ich bin froh, dass wir uns für die Stadt nur einen Tag eingeplant haben. Ist etwas für einen Tag bei den man eventuell nicht das beste Wetter hat und etwas tun möchte. Für so einen Fall empfehle ich euch die Markthalle von San Benedetto. Einfach unglaublich welche Auswahl an Lebensmitteln und Qualität es dort gab und das auch größtenteils alles aus einheimischer Produktion und wenn ihr so richtig begeistert über alles seid, dann betretet ihr die Halle, in der es Fisch gibt… Solch eine Auswahl und Qualität habe ich nur bei Rungis in Paris gesehen, aber in der Markthalle war es noch frischer. Kann man kaum glauben, ist aber so. Es gab Fische, die ich noch nie in einer Theke gesehen habe und einige, die sah ich zum ersten Mal…

Von Cagliari ging es für 4 Nächte zu unserer Unterkunft in Arbatax. 3 Minuten zu Fuß vom Strand entfernt, kein Jahr alt und inkl. Pool falls das Wetter nicht so optimal werden sollte. Und es war nicht optimal, so dass wir leider nur einen Tag am Strand verbringen konnten. Wir haben das beste draus gemacht und 2 Ausflüge ins Landesinnere unternommen, da war das Wetter deutlich besser. Für geübte Wanderer empfiehlt sich die Gola Gorropu, eine der tiefsten Schluchten Europas. Für uns beide ungeübte Wanderer war die kleine Wanderung durchaus eine Herausforderung und entsprechend erledigt waren wir auch! Eine weitere Möglichkeit schlechtes Wetter zu überbrücken ist eine der größten Grotten Europas, ich habe nicht gewusst, dass es Grotten in dieser Größe bei uns in Europa gibt, einfach GIGANTISCH! Festes und rutschfestes Schuhwerk ist hier echt nötig, der glatte Granit und der darauf liegende feuchte Lehm machen das Ganze echt rutschig. Ich habe irgendwann die Tour abgebrochen, mit einer 4000€ Cam in der Hand und 2 beinahe Stürzen war mir das Ganze irgendwann zu knifflig… Von beiden Tagen haben wir uns dann beim Grillen am Haus, oder in der angrenzenden Strandbar erholt. Einen Tag konnten wir dann auch noch am Strand verbringen, der obwohl Sonntag Strandtag für viele Sarden ist, angenehm leer war!

Die nächste Unterkunft war gleichzeitig, meiner Meinung nach, auch die schönste bzw. die, die mir am besten gefallen hat. Nicht unbedingt wegen des Komforts oder der Ausstattung, sondern wegen des unglaublichen Ausblicks, den man hatte. Etwas wo man stundenlang in der Hängematte liegen und sich nicht sattsehen konnte. Rund um den Stausee gibt es viele Agriturismos, die wir 100% nochmal besuchen werden. Von da aus ging es auch abends zu dem besten Restaurant, dem Corte Barisone, das wir bei unserer Sardinien Rundreise besucht haben. Es gab nur ein Menü, gekocht wurde fast nur mit den Zutaten, die der eigene Bauernhof lieferte und es war EXZELLENT! Hier gibt es mehr Infos zum Restaurant, das von einer einzigen Person betrieben wird und wenn ihr hingeht, sollte es euch bewusst sein, dass es keine Extrawünsche wie Vegetarisch oder Glutenfrei gibt. Da steht einer in der Küche, der gleichzeitig auch den Service macht und das alles auch mit so unglaublich viel Liebe zum Detail, dass er auf Sonderwünsche nicht eingehen kann.

Die nächsten 2 Tage haben wir in der Nähe von Budoni verbracht, das Ganze keine 30 m vom Strand entfernt und haben mal ausgiebig Strand Urlaub gemacht. Zwar war die Gegend sehr touristisch, aber dadurch dass der ganze „Strandbereich“ von Felsen in einzelne Buchten unterteilt wurde, haben wir einen ziemlich ruhigen Strandabschnitt gehabt und die beiden Tage genossen. Dennoch würde ich dahin nicht nochmal fahren. Für mich verlieren Regionen ihren Reiz, wenn es 2000 km von Deutschland einen Biergarten mit Warsteiner und Paulaner gibt und gefühlt 70% der Menschen Touristen sind. Bei einem Roadtrip will ich das eigentlich nicht haben, auch wenn man selber ein Teil des Problems ist.

Die letzten beiden Tage unserer Sardinien Rundreise verbrachten wir in einem kleinen Hotel mit einer fantastischen Aussicht, vor allem der Sonnenaufgang war atemberaubend und man konnte ihn direkt vom Bett aus durch die geöffnete Terrassentür beobachten. Zum Abschluss gab es noch ein 10 Gänge Menü in xxx agriturismo mit typischem sardischen Spanferkel. Verdammt lecker, aber viel zu viel, so dass man sich beim Gang 7 von 10 schon überfressen hatte.

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